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Lord Hellmchen
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So, endlich komme ich mal dazu, meinen Senf abzusondern:

Das wichtigste zuerst: Der Nissan Juke ist ein wunderschönes Auto, soviel steht mal fest.

Nur Marketingleute können das erklären, aber der i3 und die meisten seiner Kollegen sind natürlich mit Absicht so gestaltet, die Designer sind ja nicht blind. Ich glaube, die Denke dahinter ist folgende: Die von Felix angesprchene, im besten Marketing-Sprech „early adopter“ genannte Zielgruppe möchte / soll mit diesem Automobil zeigen:“ Seht her, ich bin anders, ich bin besser , ich bin neu.“ Oder wie D.C. sagt: Bestmensch! Man muss dem Auto sofort ansehen, dass es anders ist. Ob das der Akzeptanz der E-Mobilität zuträglich ist, bezweifle ich, aber ich bin ja auch kein Marketing-Heini.

Wer baut das meistverkaufte E-Auto der Welt? Richtig, Nissan. Den Leaf erkennt aber nur ein Kenner als Elektroauto. Aber die Autos müssen auch dringend anders sein und werden. Alles zu schwer… Und: Ich habe mir gerade ein Buch über Aerodynamik zugelegt, weil mich das Thema interessiert: Alle reden darüber, dass die Aerodynamik der Autos immer besser wird und labern über gute cw-Werte. Das aber die Stirnfläche der Autos immer größer wird und damit der Widerstand unterm Strich bestenfalls gleich bleibt, bleibt unerwähnt.

Meine Meinung: Grundsätzlich ist der Elektroantrieb für das Automobil besser geeignet, als der Verbrennungsmotor. Und ich bin mir auch nach wie vor sicher, dass er ihn (deshalb) ablösen wird. Die technischen Vorteile überwiegen und für den Alltag von A nach B und zur Arbeit wäre es das bessere Konzept. Auch venn ein V8 natürlich viel geiler ist.

Natürlich ist der Antrieb noch nicht konkurrenzfähig. Aber der Verbrenner wurde über 100 Jahre lang weiterentwickelt und perfektioniert und die Infrastruktur ist ausgebaut. Man stelle sich vor, es gäbe so wenig Benzintankstellen wie Schnell-Ladesäulen. Da hätte auch der Verbrenner fast schon ein Reichweitenproblem, auch wenn die Akkus natürlich noch besser werden müssen.

Zu Deinen anderen Anmerkungen, Felix. Diese Fragen werden ständig gestellt! Folgendes dazu:

– Wertverlust VW Golf 1.4 TSI Comfortline, 122 PS • Baujahr 9/2009 • Neupreis: 21.665 Euro • Wert nach fünf Jahren und 75.000 Kilometern: 10.700 Euro • Wertverlust: 50,6 Prozent. Guckt Euch mal dagegen z.B. Tesla an (ok, hinkt etwas). Und rechnet die niedrigeren Betriebskosten (ca. 90% weniger) mit!

– wie lange hat es gedauert, bis Autos überhaupt recycelt wurden, bzw. wieviele werden überhaupt recycelt?

– Ist Öl nicht auch begrenzt? Unter welchen Bedingungen wird es gefördert? Welche Schäden werden dabei angerichtet? Welche mittlerweile globalen Schäden löst die „Endlagerung“ der Abfallprodukte aus dessen Verbrennung (CO2) in der Atmosphäre aus?

– selbst wenn der Strom, den Dein E-Auto verbraucht, aus Kohle gewonnen wird, stößt Du unter dem Strich weniger CO2 aus, als mit einem Diesel oder Benziner. Nachgewieser Fakt.

– das Licht geht abends natürlich nicht aus. Wir haben kein Energieproblem, wir haben ein Verteilungsproblem.

– das mit der Akkulebensdauer weiß ich nicht, beim Autohaus betreibt meine Mum aber schon seit Jahren einen Leaf an einer Schnell-Ladesäule und ich habe bisher nichts von Problemen gehört.

– Wäre es vielleicht nicht ökologischer einfach ein kleineres Auto mit Benzinmotor zu fahren anstelle eines Elektro-SUV?

Nur was mir so spontan dazu einfällt…..ich würde es sinnvoller finden wenn wir einfach wieder kleinere, leichtere Autos sinnvoll nutzen würden als jetzt alles auf die E-Karte zu setzen.

Unter bestimmten Umständen stimmt das, sicher. Ich meine: Wir brauchen kleinere, leichtere Autos mit E-Antrieb. Das sage ich nicht, weil ich ein geiler Öko bin, sondern weil in absehbarer Zeit 2 Mrd. Chinesen und Inder auch ein oder zwei Autos haben wollen, so wie wir. Und wenn die alle zusammen einmal den Zündschlüssel drehen, geht wirklich das Licht aus!

Für alle, die jetzt lachen und über Musk spotten: Wartet mal die nächste Tesla-Generation ab. Das E-Auto kommt und die bauen es einfach. Das Reichweitenproblem wird intelligent gelöst (siehe deren Webseite und etliche Youtube Videos von Tesla-Fahrern) und die Autos von oben nach unten erschwinglicher. Apropos Reichweite: Bisher ist noch keiner von den bei meiner Mum verkauften Leafs wegen leerer Batterie liegen geblieben.

Währendessen bauen die deutschen Hersteller nur immer größere und schwerere SUVs und stellen irgendwelche komischen Studien und den i3, das hässlichste Ding aller Zeiten auf die Räder. Da wird der gleiche Fehler gemacht, den die amerikanischen Autobauer schon vor Jahren gemacht haben und ich glaube, der Zug ist schon abgefahren. Ich sage nur China und Indien. Wolfsburg und Ingoldstadt das neue Detroid? Ich hoffe, die reissen das Ruder nochmal rum. Aber man sieht’s ja an VW. Die sind alle zu aufgebläht, groß und unbeweglich, um etwas wirklich neues hinzubekommen.

Daher mein Traum: ein i8 mit Tesla-Technik.

Energieautarkie ist auch mein nächstes Projekt hier zuhause, D.C. wir ticken da ähnlich.