Home › Forum › Fuelbrothers Artikel › Wo die Welt noch in Ordnung ist… › Antwort auf: Wo die Welt noch in Ordnung ist…
Ayrton, ich glaube wir reden hier massiv aneinander vorbei. Du sprichst von der reinen Produktion und ich von der Forschung, Entwicklung und Serienreifeherstellung bis hin zur Planung (!) der Produktion und Qualitätskontrolle.
Mahle entwickelt und produziert auch immer noch in Deutschland, nur die Gießerei (!) geht nach Indien. Es geht mir jetzt aber auch nicht um Haarspalterei, aber ich denke Du weißt genau, was ich meine.
Wenn alles so einfach zu ‚outsourcen‘ und ‚verlagern‘ wäre, dann hätten mittlerweile die Deutschen überhaupt keine Werke oder Unternehmen mehr hier. Da kommen schon noch ein paar andere Aspekte dazu. Als da wären:
– Arbeitsmoral der Mitarbeiter
– Rechtsicherheit und Rahmenbedingungen
– Mentalität gegenüber Plagiatisierung
– Eigentumsschutz (Verstaatlichungsgefahren)
– Verfügbarkeit von potentiellem Personal
– Infrastruktur
– Lohnstückkosten (Effizienz)
– usw., die Liste kann man beliebig verlängern
Du kannst auch in der Wüste Gobi Fabriken bauen und alles durch Roboter anfertigen lassen, das ist mir schon klar, aber das ist nicht der Punkt.
Apple produziert auch in China, aber die Produkte kommen trotzdem aus Cuppertino. Schau dir mal die Plagiate aus China an – die können sich bei weitem (!) nicht mit dem Original messen (ohne Fan zu sein). Ist scheinbar doch etwas „mehr“ dahinter als ein paar flinke Chinesenhände etwas zusammenstöpseln zu lassen, oder…?!
Ich habe in meinem Studium öfter schon festgestellt, dass BWLer dazu neigen die Dinge zu stark von der monetären und controlling-Seite aus zu sehen. Das kann strategisch langfristig auch mal ins Auge gehen (siehe z.B. Audi: Erst Werk in Ungarn, dann Rückzug nach D. wegen zu vieler Probleme, es gibt viele weitere Geschichten von Firmen die zurückkommen)