Uuuuh, das kommt mir sehr bekannt vor. Schlimmer noch als bei Dir: Ich habe derzeit Kosten in Höhe der KM, d.h. dieses Jahr alleine schon 4000€ in der Karre versenkt und es wird noch was dazu kommen…

Ich würde das Auto mangels Alternativen in der Geldanlage definitiv behalten, aber etwas häufiger fahren. Meine Erfahrung ist nämlich schon bei 2 Autos: Das stehen verursacht Probleme. Und zwar vermeintlich unsichtbar zu Beginn, mit Folgeschäden irgendwann später. Am Besten wäre, Du holst das Ding jeden Monat 1-2 Mal raus und fährst 1h damit. Wegstellen und Einmotten ist nicht optimal, aber denkbar. Da sollte man sich gut informieren, was man vorbereitet – hier kann man auch Fehler machen (been there, done that :roll:)

P.S.: Mir brennt dieser TCO (total cost of ownership) derzeit ein Loch in den Bauch. Ich habe langsam keine Lust mehr. Aber das ist ja bekannt… Vielleicht ringe ich mich doch eines Tages durch…. Nur was dann?!

Ayrton, was hält Dich davon ab, einmal mit der Woche mit der Elise zur Arbeit zu fahren? Das bringt dann etwas Freude in den Alltag. (Ich habe noch nie verstanden, warum man hübsche Autos nur zu „besonderen Gelegenheiten“ fährt.)

Es ist geradezu Recht und Pflicht eines anständigen Automobilisten ein wenig Farbe und Form in den Straßenverkehr zu bringen, damit die Sedierung kurz unterbrochen wird.

Du bringst damit nämlich nicht nur Dir, sondern auch Deiner Umwelt Freude. Wie pflegte doch ein gewisser Herr M, ein nicht allzu unbekannter Motorjournalist aus Brißbritannien, stets zu sagen „You’re doing the world a favour! It’s like owning Michelangelo’s Madonna and running around in the streets holding it over your head so that people can see it – instead of hiding it in the louvre…“

ich kann mir kaum eine stressvollere Tätigkeit vorstellen als mit der Elise im Berufsverkehr zu fahren…

Das kann ich allerdings unterschreiben. Ich fahre grundsätzlich nicht im Berufsverkehr und meide die typischen Zeiten zwischen 7:30 Uhr und 8:30 Uhr komplett, egal mit welcher Karre. Entweder bin ich um 7:00 Uhr im Büro oder um 9:30 Uhr. Gestern bin ich mit dem Fezza unterwegs gewesen und es ließ sich nicht vermeiden – Rush Hour. Es war die Hölle. 2 x wurde ich so übel geschnitten, dass nur eine Vollbremsung meinerseits einen Unfall verhindert hat. Die Kupplung ist für Stop & Go einfach nicht gedacht und die Scheinwerfer des SUV-Volkes sind genau auf Augenhöhe des Sportwagenfahrers. Ich hab den Eindruck, dass „die da oben“ einen kleinen silbernen Sportwagen, der mit knapp1,18 m Gesamthöhe grade mal auf Haubenhöhe der M-Klasse kommt einfach übersehen – Das istt doch Kacke.

Trotzdem: Die Leute spenden Annerkennung ob der missionarischen Tätigkeit im Auftrag automobiler Ästhetik, wie Ihr oben schon beschrieben habt. Es gibt immer wieder verständnisvolles, wissendes Nicken, Daumen hoch oder ein Lächeln.

Was mir noch auffällt: Die Leute sind viel toleranter beim Anblick der Karre. Ich dachte, der Neidfaktor würde das Gegenteil bewirken, aber ich hatte schon ein paar Situationen, in denen meine Fahrweise oder Geräuschentwicklung, ähem, zumindest eine Lichthupe provoziert hätte (nein, ich halte mich an die Regeln und gefährde niemanden, aber ab und zu muss man die Pferdchen auch mal loslassen). Nichts! Eher Daumen hoch. Auf der Bahn machen Typen, die einen sonst Kilometerlang hinterherfahren lassen würden sofort Platz, obwohl man es gar nicht eilig hat. Von daher ist der „Alltag“ eher entspannt, solange man nicht in einen Stau gerät.

weil solche Karren wie der Monti schon manche Automobilkonzerne in den Ruin getrieben haben.

Andererseits haben Karren wie z.B. der Miura manche Hersteller überhaupt erst den Zugang zu einem Markt ermöglicht, bzw. einen neuen Markt (Hypercars) erst geschaffen. Etwas mehr Mut täte gut. Ich glaube, die Leute würden das auch honorieren.

Ich hab den Eindruck, dass “die da oben” einen kleinen silbernen Sportwagen, der mit knapp 1,18 m Gesamthöhe grade mal auf Haubenhöhe der M-Klasse kommt einfach übersehen – Das ist doch Kacke.

Yep – und wenn deine Karre grün ist und die Leute im Wohngebiet nur Hecken sehen: Katastrophe mit Ankündigung. Deshalb habe ich mir mittlerweile angewöhnt nur noch mit offenen Klappscheinwerfern zu fahren (albern bei Tag, aber…), zumindest in Kreuzungs- und Vielverkehrsbereichen. Ist einfach sicherer. Hab auch schon einige Beinahe-Unfälle hinter mir, genau aus dem Grund.

Alfa versucht es ja mal wieder – und das kann man nicht genug honorieren – mit dem 4C und der neuen Giulia! Immerhin das eine ein ziemlich kompromissloses Konzept mit Carbon-Chassis – und das andere mit einem Ferrari-Motor und 500PS in der Top-Motorisierung. Ich könnte mich wirklich hinreißen lassen!
Daumen hoch für Alfa. ❗

An Deiner Stelle würde ich die Ellie nicht mehr aus der Hand geben. Da Lotus inzwischen auch dem Schneller-Stärker-Schwerer-Wahn verfallen ist, kannst Du davon ausgehen, dass die Elise MkI früher oder später als „einer der letzten echten Lotus“ gelten wird und damit auch an Wert steigt.
Ausserdem – Du hast zwei Alfa-Immobilien rumstehen und willst die Elli loswerden, weil sie zu wenig gefahren wird? Ich versteh‘ da die Frage nicht… 😆

Im Anzeigenteil der OLDTIMER MARKT findet man reichlich angefangene und abgebrochene Restaurierungsobjekte, die zum Verkauf stehen, das sollte also nicht das Problem sein.

Ich kenne das nur zu gut – man bildet sich was ein, startet ein Projekt, macht Pläne, nimmt sich dies und das vor und hat vor dem geistigen Auge ein genaues Bild, wie das Projekt dann nach der Vollendung aussehen soll. Wenn das mal eine gewisse Zeit so geht, fällt es einem schwer, sich wieder zu trennen…

Und was die Wertsteigerung unserer Kisten angeht – wir fahren die Teile zum Spass, und nicht zum Geld verdienen (meist ist sowieso der Effekt gegenteilig). Daher war mein Kommentar vielleicht etwas unglücklich formuliert. Ich will es mal so umformulieren:
Mein (Ex-)Nachbar hatte auch eine Ellie MkI. Vor 2 Jahren hat er sie verkauft – auch weil er sie fast nicht bewegt hat, und weil sich die familiären Verhältnisse änderten. Es hat knapp 6 Monate gedauert, und schon hat er mir bei jedem Pläuschchen am Gartenzaun auf dem Handy diverse Mobile-Anzeigen von Elise, Evora und Esprit gezeigt. Und jedes mal gejammert, dass er für das Geld, für das er seine Ellie verkauft hat, nie wieder ein vergleichbares Exemplar bekommen wird.

Dazu kommt noch der immaterielle Wert. Ich bin mir sicher, auf dem Treffen (Salz in die Wunde) haben die Leute, die sich schon etwas länger kennen, beim zweiten Bier (oder auch früher) mit den „Weisst Du noch, damals, als wir mit dem Lotus/Aston/Saab/Multipla die Strecke XY rumtergedüst sind…“-Geschichten angefangen. Und wer von uns hat sich nicht schonmal darüber geärgert, eine seiner alten Karren, aus welchen Gründen auch immer, hergegeben zu haben? Wenn ich nur daran denke, wie mein T5R damals vom Hof gefahren ist, könnte ich heute noch heulen.

Also, Rendite, Immobilie und gekostete Nerven hin oder her, ich freue mich, dass Du die Kiste behalten wirst.

(sämtliche Logiksprünge und Ungereimtheiten wurden gesponsort von 4 guten fränkischen Bieren, also bitte übt Nachsicht!)

Noch ein Nachtrag zu meinem Exnachbar: der hätte sich letztens fast einen Esprit in Belgien geholt, der wurde ihm aber buchstäblich vor der Nase weggeschnappt. Das Objekt der Begierde hätte genau die Cromo Dingsbums Felgen gehabt, auf die D.C. so scharf ist, ich hatte Nachbarchen sogar schon angedroht, dass er die Felgen an einen Bekannten von mir abgeben muss. 😆